Passivhaus Selfkant
Projektbeschreibung
Eine Bauherrin und ein Bauherr mit einem sehr hohen Anspruch an Gestaltqualität, wollten ein extrem umweltgerechtes Haus mit einer besonders guten Wohnqualität realisiert wissen. So entstand inmitten eines von landwirtschaftlichen Anwesen geprägten Dorfes ein zeitgemäßes, modernes Haus, das CO2 neutral ist.
Der errechnete Jahreswärmebedarf liegt bei 14,24 kWh/m². Der geringe Restwärmebedarf zur Beheizung des Hauses wird durch einen Strahlungs- Pelletofen bereitgestellt. Die Holzpellets, die aus unbehandelten Abfällen der holzverarbeitenden Industrie hergestellt werden, sind völlig CO2-neutral. Bei deren Verbrennung entsteht nicht mehr CO2 als beispielsweise bei der natürlichen Verrottung des Holzes im Wald.
Das Warmwasser wird einerseits über einen Schichtenspeicher, dessen Wasser über den Pelletofen erwärmt wird, bzw. andererseits über eine Klima-Wärmepumpe, mit der das Haus im Sommer auch gekühlt werden kann, bereitgestellt. Die auf dem Dach installierte Fotovoltaikanlage produziert mehr Strom aus der Sonnenstrahlung als zur Betreibung der Klima- Wärmepumpe benötigt wird.
Der Wohnbereich des Hauses ist von der West- bis zur Ostseite vollständig- also zu 100%- verglast; dennoch erübrigt sich auf Grund des nach Osten, Süden und Westen austragenden Obergeschosses ein aktives Sonnenschutzsystem. Im Obergeschoss wird dieser Verzicht durch die gegenüber der Gebäudehüllfläche zurückspringende Fensterfront ermöglicht.
Die Außenwände des Hauses sind z.T. verklinkert, z.T. bestehen sie aus einer, den natürlichen Verwitterungsprozess durch offenporige Lasur vorweggenommen Lärchenholz- Leistenschalung, die absolut wartungsfrei ist und damit künftig nicht mehr behandelt (nachgestrichen) werden muss.
Drucktestergebnis
Die Dichtigkeit des Gebäudes wird durch die innere Putzschicht an Betondecke und Porenbetonwand erreicht. Durch den Massivbau in Wand und Dach entfällt der anfällige Folienanschluss bei z.B. Sparrendächern. Die Putzschicht reicht umlaufend bis zur Bodenplatte bzw. Rohdecke (also auch unterhalb des Estrichs).
Wärmebrücken werden durch sorgfältige Planung konstruktiv vermieden.
Im Bereich der Fenster sind Mauerwerktaschen ausgemörtelt, um eine glatte Anschlussfläche für den Fensteranschluss zu gewährleisten. Die Fenster sind mit einem Anschlussband zum Mauerwerk hin abgeklebt. Der Putz stößt hier mit einer Anputzleiste dicht an. Wanddurchbrüche –wenn sie unvermeidbar waren, wurden sorgfältig verschlossen, Durchgänge sorgfältig abgeklebt.
Das Drucktestergebnis n50 = 0,1/h unterschreitet somit den erforderlichen Wert von 0,6/h um ein Vielfaches.
Standort: D-52538 Selfkant-Großwehrhagen (Nordrhein-Westfalen)
Architekt: RONGEN ARCHITEKTEN GmbH, Wassenberg
Wohnfläche: 207 m²
Energiestandard: Passivhaus, Heizwärmebedarf 14,9 kWh/m²a